Von Alexander Krebs
Filmstart: 16.02.2012
Kinofilme mit Tieren im Mittelpunkt sind meist eintönige Familien- bzw. Kinderfilme und haben oft die Lizenz zum Langweilen. Eine erfreuliche Ausnahme ist Ken Kwapis´ „Der Ruf der Wale“.
Dieser ist mehr romantische Komödie als moralischer Kinderfilm und kommt mit gut aufgelegten (menschlichen) Hauptdarstellern daher.
Die Geschichte – die auf einer wahren Begebenheit beruht – ist im Alaska des Jahres 1988 angesiedelt: Darin berichtet der junge Reporter Adam Carlson (John Krasinski) über den neuesten Klatsch und Tratsch aus dem kleinen Ort Barrow – so wirklich interessant ist aber keine seiner Stories.
Bis eines Tages eine komplette Grauwalfamilie in dem Nest strandet und sich aus seiner misslichen Lage nicht mehr befreien kann. Carlson der erste am Ort ist und sieht sich einer wahren Schlagzeile gegenüber.
Umwelt-Aktivistin – und zeitgleich Ex-Freundin von Adam Carlson – Rachel Kramer (Drew Barrymore) ist sogleich ebenso vor Ort und bemüht sich fieberhaft um die Rettung der Wale. Als alle Versuche zu scheitern drohen, bleibt nur noch die Möglichkeit, einen sowjetischen Eisbrecher hinzuzuziehen…
Wenn man ihn in das Genre der „RomCom“ schiebt, ist „Der Ruf der Wale“ konsequent konservativ aufgebaut. Interessant wird es jedoch, als man zusätzlich zur Lovestory ein wenig Politik, nämlich den Kalten Krieg, mit einbringt. Dadurch öffnen sich neue Möglichkeiten der Erzählweise und es wird tatsächlich Spannung aufgebaut. Auch die unwahrscheiliche Allianz von Umweltschützern, Ölindustrie, einheimischen Ureinwohnern, der Nationalgarde, der US-Regierung und der Sowjetunion in Zeiten des Kalten Krieges ist ein Kuriosum – und wird von Regisseur Ken Kwapis („Das Büro“) zum vergnüglichen Spiel der Gegensätze zugespitzt.
Auch die Schauspieler gehen die Sache beherzt an und wissen durchaus zu überzeugen. Es wäre Drew Barrymore zu wünschen, mal wieder einen Hit zu landen, nachdem sie seit „Mitten ins Herz“ von 2007 nun schon lange auf einen weiteren Box-Office-Hit wartet.
Alles in allem ist „Der Ruf der Wale“ eine positive Überraschung in der von eintönigen Liebesgeschichten überfüllten Welt des Films und wird sicherlich jung & alt gefallen.
Rachel Kramer (Barrymore) und einer der Wale